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Vereine in Asch

Die deutsche Stadt Asch mit ihrer vielseitigen Industrie verfügte auch über ein sehr reichhaltiges Vereinsleben. Allein in Turn- und Sportvereinen war ein großer Teil der Bevölkerung aktiv tätig. So bildete die Turnschule Asch eigens für den deutschen Turnverband in der damaligen CSR die Turnlehrer aus. Für weiteres kulturelles Leben sorgten die starken Chöre der Gesangvereine, wie überhaupt das Musische stark gefördert und gepflegt wurde. Selbst die Kriegerkameraden und Veteranen aus der k.u.k. Zeit setzten ihre Tradition fort. Eine Aufgliederung aller registrierten Vereine und Verbände von den Sportlern bis zu den Kleintierzüchtern, von den Schützen bis zur Leichenkasse, wäre zu aufwendig und auch kaum noch nachzuvollziehen.

Deutscher Sportverein Asch D.S.V.

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Deutscher Alpenverein D.A.V. Sektion Asch

1869 wurde der deutsche und österreichische Alpenverein gegründet. Bereits 1878, also neun Jahre später, gründeten die Herren Christian Just, Gustav Holstein, Eduard Klaubert, Adolf und Gustav Panzer, Ernst Ploss und Erdmann Scheithauer die Alpenvereinssektion Asch. Sie war nach Prag die zweite Sektion im böhmisch-mährischen Gebiet Österreichs. Viele Aktivitäten innerhalb der Stadt Asch und ihrer Umgebung gingen von diesem Verein aus. So wurden das Hainberghaus erbaut, die Rodelbahn auf dem Hainberg angelegt und viele Wanderwege rund um Asch geschaffen. Am 5. Juli 1896 fand bereits die Einweihung einer eigenen Berghütte in der Samnaungruppe, nahe Landeck in Österreich, statt. Möglich war das seinerzeit nur, weil die Mitglieder alle finanzkräftige Bürger von Asch waren. Im Laufe der Jahre wurde die Ascher Hütte, so heißt sie heute noch, immer wieder vergrößert und modernisiert.
Nach der Vertreibung der Ascher aus ihrer Heimat blieb ihnen als einziger Besitz die Ascher Hütte. Bereits 1946 wurde die Sektion Asch in Selb wieder ins Leben gerufen und 1956 siedelte sie nach München über. Die alten Mitglieder sind ja über ganz Deutschland verstreut.
Im Jahre 2003 konnte die Sektion Asch des Deutschen Alpenvereins ihr 125-jähriges Bestehen feiern.

Fichtelgebirgs-Wanderverein Ortsgruppe Asch

Bereits 1893 gab es vier Mitglieder des FGV aus Asch. 1907 dachte man an die Gründung einer eigenen Ortsgruppe.
Den Ascher FGV-lern wurde die Zugehörigkeit zum Fichtelgebirgsverein aus politischen Gründen, da "jenseits der Landesgrenze", erschwert.
Erst am 25. April 1931 konnte sich mit behördlicher Genehmigung juristisch eine FGV-Ortsgruppe bilden.
Bereits 1934 mussten die Mitglieder der Ortsgruppe Asch ihre Beziehung zum Fichtelgebirgsverein wieder abbrechen. 1934 bildete sich der eigenständige Verein "Deutscher Fichtelgebirgsverein Asch".
1938 haben sich die Ascher FGV-ler wieder dem Hauptverein als eigene Ortsgruppe angeschlossen.
Als Obmänner fungierten u.a.: Ernst Wagner, Johann Wendler und Aeno Böttcher.

Damit trugen eine Vielzahl von Vereinen und Verbänden zur Kultur unserer Heimatstadt bei. Der Zusammenbruch des Deutschen Reiches nach dem Zweiten Weltkrieg und vor allem die Vertreibung aller Deutschen hat das wertvolle Vereinsleben der Stadt Asch fast völlig zum Erliegen gebracht. Nicht untergegangen ist das K.K. Priv. Schützencorps, das in Rehau eine neue Heimat fand und sich dort ein neues Vereinshaus und eine moderne Schießanlage geschaffen hat. Auch die Sektion Asch des Deutschen Alpenvereins konnte weiterbestehen. Sie besitzt ja noch ihre "Ascher Hütte", die sie sich vor mehr als hundert Jahren in der Samnaungruppe bei See in Tirol geschaffen hatte.
Berichte, Statistiken und Fotos über die größten Vereine sollen auf den nun folgenden Seiten die Erinnerung an das Ascher Vereinsleben wach halten.

Thomas Schott
Copyright: Stiftung Ascher Kulturbesitz

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