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Hotels und Gasthäuser in Asch

In Asch gab es sehr viele Hotels und Gasthäuser. Die größten und bekanntesten finden hier Erwähnung.

 

Hotel Post

Der ursprüngliche Name dieses Gasthofes mit Posthalterei auf dem Marktplatz lautete »Zum Goldenen Hirschen«. Goethe stieg dort häufig ab und übernachtete mehrmals. Die gute Küche schmeckte ihm, vor allem die Forellen. Goethe schätzte auch den jungen Postmeister Johann Gottlieb Langheinrich, dessen Familie aus Hof stammte. Er hatte das Amt bereits mit 17 Jahren vererbt bekommen. Als 1814 ein großer Brand den Gasthof vernichtete, baute Langheinrich ein neues Hotel mit dem Namen »Zur Post«. Dort verbrachte Goethe die Nacht zu seinem 70. Geburtstag am 28. August 1819. Beim letzten Besuch Goethes im Gasthof Zur Post im September 1823 gab es nur ein Gesprächsthema: den großen Brand von Hof. Er hatte wenige Tage zuvor 300 Häuser eingeäschert. Auch Männer aus Asch und Roßbach hatten geholfen, das Feuer zu löschen. 1930 wurde das Hotel zur Post gründlich umgestaltet und von Ernst Ludwig, einem Urenkel des letzten Postmeisters Franz Langheinrich, am 4. Oktober neu eröffnet. Fünf Jahre später musste es versteigert werden und ging mit allem Zubehör für 527.050 tschechische Kronen an den Großkaufmann Ernst Ploß.

 

 

Hotel Löw

Das Hotel Löw entstand an Stelle der gemauerten Panzer-Scheune am Oberen Anger im Jahre 1913. Es galt lange Zeit als erstes Haus am Platz.




 

 

Cafe Geyer

 

Cafe Künzel (Bild rechts)

Die Gastronomie der Stadt Asch (von Gustav Stöß)

Die Stadt Asch mit ihrer vielseitigen Industrie,
verfügte auch über eine treffliche Gastronomie.
Die vielen Wirtschaften in ihren Straßen und Gassen,
das Ascher Motto: Leben und leben lassen.
Heut als Historiker der Stadt, die ich so lieb,
unternehme ich einen Streifzug durch ihr Gebiet.

Vom "Hainberghaus" herab zur "Hainterasse",
es war ein Cafe der besonderen Klasse.
Schau in die Bayernstraße den Berg hinan,
das Gasthaus "Rudolf" ich gut erkennen kann
und wenn ich etwas weiter späh,
die "Schirmleithen" ich auch noch seh.
Mein Weg vorüber am "Cap Wien",
komm dann direkt zum Marktplatz hin.
"Drei Bauern", "§ 11" und "Rotes Roß",
gegenüber markant das "Hotel Post".
Dieses Haus erwähn ich besonders betont,
weil Goethe dort sieben Mal gewohnt.

Ich gehe dann am "Cafe Ächtner" vorbei,
sehr gelobt wegen seiner Zuckerbäckerei.
"Mühlbauer", "Schnaps-Goßler" und was ich noch seh,
in der Stadt gut bekannt, das "Wiener Cafe".
Die Historie macht mir heute richtig Spaß,
"Schnabl" und die "Gams" in der Selber-Straß'.
Steh nun im Zentrum so ganz galant,
vor der "Deutschen Bierstube" auch Schwemm genannt.
"Turnhalle", Haus "Meinert", in der Bachgasse "Nikita"
und der "Richter-Wirt" direkt neben dem Schuhhaus Bata.

Nur wenige Schritte, dann geht es bergan,
beim Cafe "Künzel" fange ich an.
Dieses Haus, auch Kunze genannt,
war weit über die Stadt hinaus bekannt.
"Gastgewerbliche" und "Käßmann" in der Angergass,
vom "Glaßl Karl" frisches Bier vom Fass.
Cafe "Wagner", recht kunterbunt,
vor allem sein gefleckter Hund.
"Zuber", "Central" und noch dazu,
die Gastwirtschaft zur "Karlsruh".
Der Historiker erinnert sich ganz genau,
im Winter stand hier die Kastanienfrau.

Ich wandere weiter bis zur Ascher Höh,
das "Bürgerstüberl" rechts ich seh.
"Reichshof`, "Edel" und Gasthaus "Stark",
gegenüber das "Schützenhaus" mit seinem Park.
In der Alleegasse etwas versteckt, verirrt,
der "Vogler Johann", bekannt als Schnucki-Wirt.
Im oberen Anger angelangt,
Cafe "Wessely", durch sein Eis bekannt.
Das Hotel "Löw" mir es angetan hat,
das erste Haus und Stolz der Stadt.

Schau auf die Uhr und bin in Eil,
an "Gossler", "Rubner" und "Graf" vorbei.
"Volkshaus" links und drüben der "Ehm",
bleib an der Kreuzung noch etwas stehn,
denn vor der Firma Fleckelbeck,
das Cafe "Martin" ich noch entdeck.
Mein Wissensdrang hat keine Ruh,
stolz wandere ich dem Hauptbahnhof zu.
Das Wirtshaus "Braun" wird erst passiert,
im "Bahnhof` drin der Albert Schorsch serviert.
Beim "Hartig-Wirt" im Ortsteil Forst,
löschte so mancher seinen Durst.

Mit schnellem Fuß und flotten Schritt,
gehe ich in die Stadt zurück.
Meine zweite Tour beginnt am Stein,
denn auch hier laden gastliche Häuser ein.
"Hofherr", "Klarnerhof" und das Gasthaus "Frank",
in der Schlossgasse auch noch "Die Eiche" genannt.
"Schönbacher Wirt" und der "Perlett Seff"
dort war immer ein besonderer Treff.
"Bernhard Härter" in der Niklasgasse,
"Zur neuen Welt" in der Waisenhausstraße.
Den "Vogel Wirt" und das "Wunderlich Cafe",
"Kartenhof` und "Lindenschloß" ich auch noch seh.
"Stangl Wirt", "Kathol. Vereinshaus" und "Goldenes Faß",
die "Wartburg" in der Uhlandgass'.
Zum Cafe "Krippner" und die "Jahnhalle" geht mein Lauf,
ab hier geht es wieder steil bergauf.

Cafe "Martin", auch Cafe "Aff" genannt,
das Gasthaus "Zur Lerche" weithin bekannt.
Die Alpenblumen "Alpenrose" und "Edelweiß",
im Gasthof "Unger" war's auch oft nicht leis'.
Vom Berg nehm' ich Abschied, noch am "Arbeiterheim" vorbei,
meine Historie bezieht sich nun auf den westlichen Teil.
Zuerst komme ich in der Ringstraße an,
beim Gasthaus "Goldener Ring" von Gottfried Biedermann.
Das "Jägerhaus" darf ich auch nicht vergessen,
kann sich getrost mit anderen Häusern messen.

Überquer das Bahngleis ganz frisch und keck
und steh dann vor des "Zöfel's" Eck.
Meine Wandertour geht nun zu End,
bin gut angekommen am Westend.
Notiere hier erleichtert und froh,
Wirtschaft "Tell", "Kriegelstein" und ,Radio".
Zu erwähnen außerhalb vom Stadtbereich,
"Knallhütte", "Zweck", "Wirtshäusel" und "Fleißner's Teich".

Wie so vieles auf der Welt und im täglichen Leben,
eine Vollständigkeit der Historie ist damit nicht gegeben.
Weinhandlungen, Flaschenbierverkauf hat man gehabt,
die Erkenntnis daraus: Asch war wirklich eine gastliche Stadt.

Thomas Schott
Copyright: Stiftung Ascher Kulturbesitz

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