DeutschCesky
Home
zum Menü der ausgewählte Bestände
Die evangelische Kirche

Sonderstatus der Lehre Luthers
Aquarell der Stadtkirche
Die eigenwilligen Herren von Zedtwitz verhelfen auch der evangelischen Religionslehre zum Sonderstatus im Ascher Land. Als Kirchenpatrone ordnen sie ab Mitte des 16. Jahrhunderts die religiösen Verhältnisse völlig eigenständig. Das evangelische Kirchenwesen kann sich so ungestört entfalten. Das Recht auf Religionsfreiheit muss allerdings immer wieder gegen Eingriffe der Krone verteidigt werden. Zu den Verteidigern gehört auch Jacob Ellrod. Ab Mai 1649 wird er für fünf Jahre Oberpfarrer und Inspektor für das Kirchen- und Schulwesen in Asch. Er legt dort die ersten Kirchenbücher an. Als 1652 mit dem Reformationsedikt eine Zwangs-Katholisierung droht, holt der Mathematiker, Astronom und Theologe selbst juristischen Rat in Leipzig ein. Sein Einsatz lohnt sich, Asch bleibt evangelisch.

Ausdruck des starken Glaubens nach der Lutherschen Lehre sind im Ascher Land herausragende Kirchenbauten. Die gewaltige Dreifaltigkeitskirche in Asch, 210 Jahre der Stolz ihrer Gemeinde, erleidet ein tragisches Schicksal. 1960 fällt sie einem verheerenden Brand zum Opfer. Ein Protokoll aus dem Jahr 1969 dokumentiert das vergebliche Ringen um einen Erhalt der Überreste.
Die evangelische Kirchengemeinde wird auch durch ihre Seelsorger-Persönlichkeiten geprägt. Eine wahre Fundgrube an Informationen über das Leben in Asch und Roßbach im 19. Jahrhundert sind die Jugenderinnerungen des späteren Pfarrers und Superintendenten Gottlob Traugott Alberti. (Das Foto oben zeigt eines seiner Aquarelle). Sein Amts-Nachfolger Emil Hildemann gibt in seiner Chronik den umfassendsten Einblick in Baugeschichte wie Verdienste seiner Amtsbrüder.
Stadtkirche innen
Besoldet werden die Geistlichen nach den sogenannten Stolatax-Gebühren. Diese Tabelle, die für einzelne Leistungen genaue Entgelte vorgibt, wird im Jahr 1794 von der K.u.k.-Regierung festgelegt.
Heute erinnert an die Blütezeit des evangelischen Kirchenwesens lediglich das Luther-Denkmal, das einzige derartige Bauwerk in Tschechien. Dem „unerschrockenen Kämpfer für Licht, Aufklärung und christliche Wahrheit“ wollen die Ascher Bürger zu seinem 400. Geburtstag ein Denkmal setzen. Seine Vorgeschichte ist auf einer Urkunde verzeichnet, die im Sockel eingemauert wird. Ihren Wortlaut sowie einen Bericht über die Enthüllungsfeier des Luther-Denkmals gibt die Festschrift aus dem Jahr 1883 wieder.
Im Archiv finden Sie dazu folgendes Material:
Sonderbestand Nr. 9051: Protokoll 1969 über den Erhalt der evang. Kirche (Beschreibung, 82KB)
Sonderbestand Nr. 1100: Alberti: Jugenderinnerungen (Beschreibung, 85KB)
Sonderbestand Nr. 1100: Alberti: Jugenderinnerungen (Scan, Auszüge erstes Kapitel, 3,27MB)
Sonderbestand Nr. 1218: Hildemann: Geschichte der evang. Kirchengemeinde A.B. Asch (Beschreibung, 83KB)
Sonderbestand Nr. 1218: Hildemann: Geschichte der evang. Kirchengemeinde A.B. Asch (Scan, Kapitel III, 1,14MB)
Sonderbestand Nr. 1218: Hildemann: Geschichte der evang. Kirchengemeinde A.B. Asch (Scan, Kapitel IX, 1,0MB)
Sonderbestand Nr. 8374: Stolatax-Ordnung (Scan, 2,17MB)
Sonderbestand Nr. 2544: Festschrift zur Enthüllung Luther-Denkmal (Scan, Seiten 18 - 25, 1,18MB)
Sonderbestand Nr. 2544: Festschrift zur Enthüllung Luther-Denkmal Scan, Seiten 26 - 35, 0,97MB)
Sonderbestand Nr. 2571: Korrespondenz der evang. Superintendentur
Sonderbestand Nr. 2602:50. Amtsjubiläum Traugott Alberti
Sonderbestand Nr. 2605: Zur Erinnerung an Gedächtnisfeier der Trinitatiskirche
Sonderbestand Nr. 8384: Riedelbauch: Jacob Ellrod
Sonderbestand Nr. 798: Wolfrum: Jacob Ellrod und seine Zeit in Asch
Sonderbestand Nr. 2597: Klaubert: Kirchliches Leben im Ascher Bezirk
Sonderbestand Nr. 1508: Alberti: Beiträge, Band 2, S. 15 und S. 254
Ausgewählte Bestände
Thomas Schott
Copyright: Stiftung Ascher Kulturbesitz

zum Seitenanfang