Die Stadt Asch
Die Stadt Asch war geprägt von der Textilindustrie. Ihr Stadtkern liegt auch heute noch im Tal der Aesch, umgrenzt von sechs Hügeln. Im Westen gehören zu diesen Erhebungen der Kaplanberg, der Selber Berg sowie der große und der kleine Kegel. Im Süden wird das Tal vom Ascher Berg abgeschlossen und im Osten von Lerchenpöhl und dem mit einem Aussichtsturm gekrönten Hainberg. Er ist mit seinen 753 Metern der zweithöchste Berg des Elstergebirges und zugleich das besuchteste Naherholungsgebiet der Bewohner der Stadt
und seiner Umgebung. Zum Teil hatte sich die Stadt so vergrößert, dass sie die Hügel bereits besiedelte und darüber hinaus gewachsen war bis an die Grenze von Bayern. Der Kaplanberg, der Selber Berg und die beiden Kegel sind eine mitteleuropäische Wasserscheide. Auf der westlichen Seite fließt das Wasser zur Eger und zur Saale und von den östliche Hängen fließt es über die Aesch in die Elster. Die Fluren
rund um die Stadt sind überwiegend mit Fichtenwäldern bedeckt. Es herrscht ein sehr raues Klima, das bedeutet lange, schneereiche, kalte Winter und nur sehr kurze Sommer. Die landwirtschaftlichen Erträge waren daher auch mehr als bescheiden. Der Anbau auf den Feldern erlaubte hauptsächlich nur Kartoffeln, Roggen, Hafer und Rüben.
Die Stadt Asch bedeckte 1939, bei der letzten Volkszählung, ca. 1.608 Hektar. Sie hatte 23.130 Einwohner, die überwiegend evangelisch waren und zu fast 100 Prozent deutsch. Der Dialekt, den man in Asch gesprochen hat, ist altbayerisch, genauer gesagt oberpfälzisch. Außerhalb des Ascher Bezirkes spricht man im Osten und Norden Vogtländisch-sächsisch, im Süden Egerländisch und im Nordwesten Fränkisch. Nur im Westen und Südwesten, wo der Bezirk an das Selber Gebiet angrenzt, wird dieselbe Mundart gesprochen. Aus diesem Bereich fand auch vor ca. 800 Jahren die Besiedlung statt.
Die meisten Ascher waren in der Industrie beschäftigt. Die Stadt war der Hauptsitz der Textilindustrie im Westsudetenland. Heute zählt die Stadt Asch nicht einmal mehr die Hälfte der früheren Einwohner. Es handelt sich dabei um tschechische Staatsbürger, die mit der Besiedelung und dem Aufbau der Stadt nie etwas zu tun hatten.