Ein kurzer Abriss der Geschichte und Besiedlung des Bezikes Asch möge als Einstieg genügen. Näheres findet sich in den Unterkapiteln.
Datum
Geschichte
bis 1000
Das Ascher Gebiet gehört zum nordöstlichen Bereich des bayerischen Nordgaues, den Kaiser Karl der Große errichtet hat. Als erste Orte werden Haselah (Haslau), Grün (Steingrün) und Ramungesruit (Rommersreuth) erwähnt.
11. - 12. Jh.
Unter den staufischen Kaisern beginnt die systematische Besiedlung des Nordgaues. In diese Zeit fällt die Gründung des Ortes Asch. Die Ritter von Neipperg, später von Neuberg genannt, erwerben Besitzungen im Ascher Gebiet. In Neuberg wird die erste Burganlage mit einem Rundturm gebaut.
1232
Kaiser Friedrich II. schenkt dem Vogt von Weida die "oppida" (Städte) Asch und Selb auf Lebenszeit.
1250 - 1270
Bau der Ascher Kirche und Pfarre. Die Pfarrei Asch gehört
zum Bistum Regensburg.
1270
Die Pfarrverwesung geht in die Hände des Deutschen Ordens über.
1281
Kaiser Rudolf verpfändet das mittlerweile heimgefallene Reichsgut Asch und Selb an Heinrich Vogt von Plauen für 600 M Silber.
1322
Ludwig der Bayer verpfändet das Egerland an König Johann von Böhmen.
1341
Kaiser Ludwig erneuert dem Deutschen Orden das Patronats-Recht
zu Asch.
1360
Konrad von Neuberg erwirbt Lehens-Anteile von Asch und
nennt sich Herr auf Asch.
1413
Konrad von Neuberg stirbt ohne männlichen
Erben. Der Besitz geht über an seinen Schwiegersohn Konrad von
Zedtwitz.
1422
Das Ascher Gebiet trennt sich von der
Gerichtsbarkeit in Eger.
1552
Das evangelische Glaubensbekenntnis wird in Asch und
Umgebung allgemein.
1622
Neubau der Pfarrkirche zur Hl. Dreifaltigkeit
1635
In der schwersten Zeit des Dreißigjährigen
Krieges erhält der Markt Asch ein so genanntes sprechendes Wappen,
das im ersten Siegel enthalten ist. Es zeigt drei gekreuzte Fische.
1647
Dem Marktflecken Asch wird die Markt-Gerechtigkeit
eingeräumt.
1660
In einem königlichen Befehl betreffend Grenzzoll
heißt es: "... Asch liegt auf Reichsboden ..."
1696
Ein großer, verheerender Brand vernichtet viele
Dokumente sowie 120 Häuser und das Schloss Niklasberg.
1700
Am Niklasschlösschen lässt die Gemahlin von
Anton Josef Zedtwitz, Maria Josefa von Hertenberg, ein katholisches Kirchlein
bauen.
1724
Das Schlösschen am Niklasberg samt seiner Zugehörungen
wird der Krone Böhmen als Lehen aufgetragen und angenommen.
1736
Die Reichsunmittelbarkeit der Herren von Zedtwitz wird
erneut in Zweifel gezogen.
1737
Zur Untersuchung der Zedtwitz-Angelegenheit wird eine
besondere Deputation angeordnet.
1746
Das Ascher Gebiet wird von der Krone Böhmen als
im Eger'schen Gebiete gelegenes Gebiet für "landsässig"
erklärt.
1747 - 1749
Bau der letzten evangelischen Kirche, die am 19. Januar
1960 durch eine Feuersbrunst zerstört wird.
1759
Gefecht bei Himmelreich zwischen Preußen und Österreichern
im Siebenjährigen Krieg
1763
Das Ascher Gebiet wird mit kaiserlicher Mannschaft
belegt.
1775
Den Herren von Zedtwitz werden für die Anerkennung
der böhmischen Landeshoheit in den so genannten "Temperamentspunkten"
wichtige Rechte zuerkannt und bestätigt.
1780
Bau einer katholischen Kirche mit Unterstützung
durch Maria Theresia
1858
Ergebnis einer Volkszählung:
Stadt Asch 7420 Einwohner, Bezirk Asch 23.589 Einwohner
1861
Ankauf des Hainbergs durch die Gemeinde für 6000
fl. von der Herrschaft Zedtwitz
1865
Eröffnung der königlich bayerischen Eisenbahn
Eger-Asch-Hof
Beleuchtung der Stadt mittels Gas<
1867
Grundsteinlegung der neuen katholischen Kirche am Niklasberg
1872
Mit allerhöchster Entschließung vom 2.
August 1872 wird Asch zur Stadt erhoben.
Weihe der neuerbauten katholischen Kirche am 24. September
1880
Ergebnis einer Volkszählung:
Stadt Asch 13.209 Einwohner, Bezirk Asch 32.230 Einwohner
1883
Christian Geipel spendet 30 000 fl. zu einem Pensionsfond
seiner Arbeiter.
1884
Beginn der Bahnlinie Asch-Roßbach
1885
Umbau des Rathauses
1893
emeinde-Zeitung für Asch und Umgebung erscheint
unter dem Titel "Ascher Zeitung".
1914 - 1918
Erster Weltkrieg
1918
Gründung der Tschechoslowakischen Republik.
1920
18. November, tschechische Legionäre stürzen
das Kaiser-Josef-Denkmal.
Es kommt zu Demonstrationen der Ascher Bevölkerung.
Von tschechischer Seite wird geschossen. Drei Ascher werden getötet:
der 27-jährige Uhrmacher Ferdinand Künzel, der 45-jährige
Bäckermeister Eduard Schindler und der 22-jährige Gastwirtssohn
Robert Käßmann.
1938
22. September: Ende der tschechischen Verwaltung
("Freistaat Asch")
1. Oktober: Anschluss an das Deutsche Reich
1939 - 1945
Zweiter Weltkrieg
1945
20. April: Amerikanische Truppen besetzen Asch.
25. Mai: Tschechen übernehmen die Verwaltung.
7. Juli: Deutsche müssen gelbe Armbinden tragen.
1946
1. März: Der erste Vertreibungstransport verlässt
Asch.
19. November: Die letzten rein deutschen Ascher werden in Viehwaggons
abtransportiert.
Quelle: J. Tittmann, Heimatkunde des Ascher Bezirkes, 1893
Quelle: Dr. R. Klier, Ascher Rundbrief, Ausgabe 7/1972