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Die Banken und Sparkassen in Asch

Die Ascher Sparkasse

Im Jahre 1873 beschloss der Ascher Gemeinderat eine Sparkasse einzurichten und für deren Verbindlichkeiten die uneingeschränkte Haftung zu übernehmen. Es musste außerdem ein Garantiefonds dafür geschaffen werden. Diese Entscheidung fiel in die rasante industrielle Entwicklungszeit der Stadt und war geradezu notwendig geworden.
Am 1. Januar konnte dann nach der staatlichen Bewilligung die Sparkasse eröffnet werden. Die Amtsräume befanden sich vorerst ebenerdig im Ascher Rathaus, mussten aber bald vergrößert und in den ersten Stock des gleichen Gebäudes verlegt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es nur ein Bankhaus, die Allgemeine Aushilfskasse, am Ort.
Die Ascher Sparkasse ist dann sehr bald von der Bevölkerung des gesamten Bezirks und ebenso von den Nachbarn aus Bayern und Sachsen angenommen worden. Die Erträge aus dem Bankgeschäft wurden, wie vorgeschrieben, für gemeinnützige und wohltätige Zwecke verwendet.
Schon im Jahre 1904 konnte mit dem Bau eines eigenen Sparkassengebäudes begonnen werden. Dieses Haus erfüllt auch heute noch bei der tschechischen Bevölkerung seinen Zweck. Die Amtsräume waren, wie damals allgemein üblich, im ersten Stock des neuen Gebäudes untergebracht. Außer dem Tresor und dem Schalterraum gab es einen Buchhaltungsraum mit vier großen Doppelstehpulten, auf denen die ca. 70 schweren Kontobücher aufgelegt waren. Das gesamte Treppenhaus des Gebäudes wurde mit rotem Marmor ausgelegt.
Bis 1918 waren für Bankkredite bereits mehr als 7 Millionen österreichische Goldkronen ausgeliehen und ein Ertrag von ca. 2 Millionen erwirtschaftet worden. Ende des Ersten Weltkrieges hatte die Sparkasse, wie alle Banken, turbulente Zeiten zu überstehen. Im April 1945, es war das Ende des Zweiten Weltkrieges für Asch, hatten die Spareinlagen eine Höhe von 54 Millionen Reichsmark erreicht. Das Personal setzte sich damals aus vier männlichen Beamten, sieben weiblichen Angestellten, einem Schwerkriegsbeschädigten, zwei Lehrlingen und einem Hausmeister zusammen. Acht Beamte waren zum Kriegsdienst eingezogen worden. 1945 wurde die Sparkasse recht und schlecht von den tschechischen Behörden übernommen und weitergeführt.

Thomas Schott
Copyright: Stiftung Ascher Kulturbesitz

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